Beschreibung

Claudia Morgante nimmt in ihrer Videoarbeit Eingriffe in ihren vier Wänden vor. Sie integriert aus ihrem Elternhaus gesammelte Gegenstände in ihr eigenes Wohnzimmer. Es ist eine Inszenierung der „guten Stube“, mit deren Hilfe sich die Künstlerin ihrem eigenen kulturellen Hintergrund stellen will. Die befragten Secondas in der Schweiz sprechen von Zugehörigkeit, Hybridität, Identität und deren Repräsentation.

Kontext

Die Künstlerin befasst sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit den Kulturen des Wohnens; Das Zuhause, das Geborgenheit bietet, und zugleich ein Ort der Repräsentation schlechthin ist. Es ist ein intimer und zugleich sozialer Ort. Ausgehend von der eigenen transkulturellen Erfahrung der Künstlerin, interessiert sie sich für Wohnformen im postmigrantischen Kontext. Zuhause werden Traditionen ausgelebt und nach individuellem ästhetischem Empfinden inszeniert. In der Art und Weise der Wohneinrichtung lässt sich einiges über eine Person in Erfahrung bringen: ihr Geschmack, ihr Alter. Womöglich auch ihre kulturelle Herkunft? Sie fragt: „Lassen sich im Interieur einer Wohnung Verweise auf die Biographie und Herkunft ihrer Besitzer*in finden, womöglich anhand von spezifischen „geerbten“ Gegenständen, beibehaltenen Abläufen, Spuren überlieferter Rituale? Was davon lebt weiter, wie und warum und was wird vergessen oder bewusst fallengelassen?“

Claudia Morgante, geboren am 13. Mai 1993, lebt in Zürich, zeichnet, malt, fotografiert, denkt übers Wohnen nach und erzieht ihre Zimmerpflanzen mehrsprachig.

Diese Arbeit wurde im Rahmen der Ausstellung Kunst.Macht.Schule des Master Kunst Luzern 2020 realisiert.

Description

In her video work Claudia Morgante makes changes to her interior. She incorporates borrowed items from her parents’ home into her own living room. Through the staging of her “parlour” she confronts her own transcultural background. The interviewed individuals with second-generation migration backgrounds talk about their experiences, their own hybridity, affiliation, identity and their representation.

Context

In her art project Claudia Morgante addresses the culture of living. The home offers comfort and security, while being a place of representation. It is simultaneously an intimate and social space. Based on the own transcultural experience of the artist, she is specifically interested in home cultures in the context of post-migration. Home is where traditions are lived out and arranged according to what the individual finds aesthetically pleasing. There is a lot to be discovered about a person from the way the interior is arranged; their taste, their age, maybe even their cultural origin? Are there possible references to the biography and heritage of the owner, perhaps even from pecific “inherited” items, maintained actions or traces of handed down rituals? Which of it lives on, how and why and what is forgotten or consciously neglected?

Claudia Morgante, born on the 13th of May 1993, lives in Zurich. She draws, paints, takes photographs, thinks about homes and raises her plants multilingually.

This project was realised as part of the Master of Art Lucerne 2020 exhibition's Kunst.Macht.Schule